Wolfgang on the road

Die ersten Eindrücke!

Seit einer Woche bin ich jetzt in N. Der Campus liegt so eta 25 km ausserhalb der Stadt. Es gibt nur einen Bus, der hoffnungslos ueberfuellt ist. Das Appartment ist gut (nach hiesigen Verhaeltnissen luxurioes). Meine Gastgeber haben es mit viel Liebe ergaenzt, so dass ich fast alles habe. Vom 11. Stock habe ich einen umfassenden Blick auf zwei Seen vor dem Haus und im Hintergrund auf die Stadt. Naechstes Wochenende lege ich ein Bild davon bei.
Inzwischen hatte ich dreimal Gelegenheit, bei einer Art Bankett teilzunehmen. Horst kennt die Veranstaltung: In einem separaten Raum eines Restaurants sitzt man an an einem runden Tisch, im dem konzentrisch ein kleinerer, aber hoeherer Drehtisch eingelassen ist. Darauf kommen die Speisen und werden zu jedem Teilnehmer hingedreht. Welche Freude, dass mir einmal das Auge des Huhns (noch am Hals) aus der Suppe entgegengestarrt hat. Auch die Kralle ward mir zuteil.
Am Samstag bin ich in die Stadt gefahren worden. Sie hat etwas feines, naemlich einen Metro-Laden. Ich haette nie gedacht, dass ich mich einmal darueber freuen wuerde. Fast richtiges deutsches Brot! Impoertiertes deutsches Bier! Ich habe allerdings aus bekannter Sparsamkeit heraus hiesiges Bier gekauft. Leider war ein Gehalt von 2.2 % nicht wirklich berauschend, im vollen Wortsinn. Da stirbt man eher an Ueberwaesserung der Blutbahn als an Alkoholismus. Ich glaube, es ist ein probates Mittel, dieses Bier mit billigem Reisschnaps auf Trinkstaerke heraufzusetzen. Heute habe ich im Uebrigen versucht, Kaese auf dem Campus zu kaufen. Hoffnungslos. Einige hochgebildete Chinesen wussten zumindestens, was das ist.
Ich bin ueberwaeltigt von der Freundlichkeit der Chinesen. Man hat mir ein kleines Rad geliehen, und so kam ich voll mit meinem Einkaeufen vor mein Appartment. Eine junge Dame sah meine Last und half mir damit ohne zu zoegern in den Lift.
Geschaeftlich laeuft es auch so langsam an: morgen werde ich meine erste Vorlesung halten. Nach Geruechten sollen sich 15 Zuhoerer einfinden. Leider ist die erste Vorlesung auch die schwierigste. Dazu kommt noch, dass sie oft schlecht Englisch verstehen. Vielleicht stehe ich am Dienstag abend ohne Hoerer da.