Wolfgang on the road

Kultur!


Vergangenes Wochenende kam ein ehemaliger Doktorand zu Besuch. Wie es sich für einen Absolventen aus unserer berühmten Universität gehört, ist er jetzt Technischer Direktor einer grossen Solarfirma nahe Schanghai (kleiner Abstecher am Rand: Vor ca. einem Jahr gab es einmal einen Skandal wegen des Verkaufes von Doktortiteln durch Professoren. Laut Westfälischer Rundschau wären auch berühmte und renommierte Universitäten, auch die in unserer Stadt, verwickelt gewesen. Die Frage meiner Mitarbeiter war, ob es in unserer Stadt noch eine weitere Universität gäbe).
Der Dekan hat die Gelegenheit wahrgenommen und uns zu einem Wochenende eingeladen. Unsere Provinz ist für zwei Dinge bekannt: Die Krabbensaison und die Zugvögel aus Sibirien. Zu den Krabben hat es gelangt, wie das Bild zeigt. Der Wirt erscheint dazu mit einem riesigen Teller. Unter Anleitung habe ich mich daran gemacht, eine Krabbe mit den blossen Händen zu erlegen. Die Viecher sind aussen äusserst widerspenstig, aber wenn man ins Innere gelangt ist, eine Delikatesse. Das Essen findet auf einem Plankenboden am Rande eines der zahlreichen Seen statt, wo die Krabben gefischt werden.
Für die Zugvögel war es leider noch zwei Wochen zu früh. Sie kommen dann immer zu einem bestimmten See, obwohl es darum herum Hunderte hat. Deshalb sind wir auf ein Thermalhotel ausgewichen, ebenfalls auf den Bildern zu sehen. Das ist Badenweiler mal 50. Es gibt darin so alles an Erquickung, fünfstufige Bäderlandschaft mit zunehmenden Temperaturen, medizinische Bäder von tibetisch bis Ginseng und für mich unbekannte Heilpflanzen, Bäder mit einer Art Torfzugabe, Eingrabung in heissen Sand, Bäder nach Geburtsjahr (für mich die kleine Schlange), Bäder nach der Laotse Philosophie usw.
Das Bad liegt am Rande einer bergischen Landschaft, wo zahlreiche Stauseen beginnen. Eines der moderneren Boote darauf seht Ihr ebenfalls in den Bildern. Da uns das Geld dafür nicht gelangt hat, sind wir auf ein einfaches Doppelboot mit Muskelkraft ausgewichen. Auch hierfür gibt es einen photographischen Nachweis.
Die Gegend ist reich an verschiedenen Kulturen. Orangenbäume, soweit das Auge reicht. Wahlweise auch Baumwolle oder Früchte, die ich nicht kenne (z. B. die gurkenähnliche Frucht, die auf Baeumen waechst). Reisfelder ueberall. Zur Abwechslung auch Lotus, der nicht zur Entzückung der Damenherzen gezogen wird, vielmehr wird daraus Gemüse gemacht.
Auch für Christian habe ich ein Schmankerl. Der Sender CCTV 5 hat sich ausfürlich mit der Situation von Schalke - 000 beschäftigt und dabei einen direkten Vergleich zwischen Raul und meinem Landsmann Hao angestellt. Mein Landsmann kam dabei sehr gut weg, vor allem seine Freistösse wurden gerühmt und gezeigt. Ihr seht damit auch, mein Chinesisch wird jeden Tag besser.

Fuer weitere kulturelle Ausfuehrungen gern bereit, Wolfgang